Sanierung

Die große Sanierung der Liebfrauenkirche

Der Innenraum der Liebfrauenkirche ist eingerüstet. Alle zu sanierenden Stellen im Innenraum sind rasch erreichbar.
Seit Mitte 2018 ist die Liebfrauenkirche eingerüstet. Sie muss gründlich saniert werden, damit sie überhaupt noch genutzt werden kann.
Eine Kirche besteht, wie jedes Gebäude, aus verschiedenen Materialien, die sich unterschiedlich ausdehnen und nicht im gleichen Tempo altern. Etwa alle dreißig Jahre steht eine größere Sanierung an, vor allem sobald sich erste Anzeichen beginnenden Verfalls zeigen. Vor allem anderen geht es um den Schutz der Kirchenbesucher.
Dann werden Sachverständige herangezogen, bauphysikalische Untersuchungen angestellt und Schadenskataster erstellt. Seit zwei Jahren deckt das Institut für Baustoffuntersuchungen und Sanierungsplanung in Saarbrücken Schäden wie entstehende Hohlräume, eindringendes Wasser und das undichte Dach auf. Die Kirche besteht im Wesentlichen aus Mauersteinen und Beton. Wenn Wasser in den Beton eindringt und die Armierung rostet, vergrößert der Stahl seine Oberfläche mit einem unglaublichen Druck. Dann entstehen gefährliche Risse.

Nicht jede Sanierung, die in der Vergangenheit an der Liebfrauenkirche vorgenommen wurde, entspricht dem heutigen Standard. So wurde Anfang der Siebzigerjahre die Wetterseite der Kirche sandgestrahlt. Das hat die Außenhaut der Mauersteine zerstört, und der Klinker zieht Wasser.
Auch bei der Verfugung der Mauersteine wurden Fehler gemacht. Ab Mai 2018 mussten im Außenbereich fast alle Fugen neu verfüllt werden. Im gleichen Zug wurden das Dach, die Elektroinstallation für die Deckenbeleuchtung und die Blitzschutzanlage erneuert.
Was geschieht zurzeit bei der Sanierung?
Die Außensanierung ist beendet. Seit Frühjahr 2019 ist die Innensanierung im Gange. Die Fugen zwischen den Mauersteinen im Innern der Kirche werden drei Zentimeter tief aufgeschnitten und neu verfüllt mit einer vom Architekten vorgeschlagenen Farbgebung. Die Mauersteine werden mit Trockenschnee gesäubert und dadurch aufgehellt. Der Beton wird saniert und mit Wasserdampf gereinigt. Die Buntglasfenster sind zurzeit ausgebaut und werden in einem Spezialwerk überholt. Die bisherige Befestigung konnte die Last der Fenster nicht tragen und muss ersetzt werden. Das Eigengewicht verursachte Spannungen, und es kam zu Rissen.

Zwischen den schützenden hellen Außenfenstern und den künstlerischen Glasfenstern bildete sich Kondenswasser. Die Bleiverglasung war durch Bleiweiß angegriffen. Vergangene Sanierungsversuche an den Glasfenstern waren eher gut gemeint als fachlich ausgeführt.
Die Orgel wurde aufwändig gegen Staub geschützt und ist eingehaust.
Zu den Sanierungsmaßnahmen gehört auch der Einbau einer neuen Lautsprecheranlage, die dank einer eingebauten Induktionsschleife bei Barrierefreiheit für auf Hörgeräte angewiesene Besucher.
Wer saniert?
Für die Ausführung kommen nur Spezialfirmen in Frage. Architekt der Sanierung ist Thomas Joppen aus Kelkheim. Mit der Sanierung ist die Firma AW-Bauunternehmung Hoch- und Tiefbau GmbH in Budenheim beauftragt. Als Bausachverständiger begleitet Diplomgeologe Martin Sauder aus Saarbrücken das Projekt. Die Ausführung ist in jedem Schritt mit der Landesdenkmalbehörde in Wiesbaden und dem Dözesanbauamt in Limburg sowie den örtlichen Behörden in Oberursel abgestimmt.
Wann ist die Sanierung abgeschlossen?
Eigentlich nie. Aber die Fachleute machen Hoffnung, dass schon der Weihnachtsgottesdienst 2019 im frisch renovierten Gotteshaus stattfinden kann.
Wie viel kostet das alles?
Die im vergangenen Jahr abgeschlossene Außensanierung kostete 889.000 Euro; die Innensanierung soll 911.000 kosten. Insgesamt geht es also um rund 1,8 Millionen Euro. Davon muss die Gemeinde 10 Prozent aufbringen. Der Großteil kommt von der Diözese und ein kleiner Teil auch von der öffentlichen Hand.
Kann man die Kirche während der Sanierung besichtigen?
Ja. Der Förderkreis wird in Kürze alle Interessierten zu einer Besichtigung mit sachkundiger Führung einladen.
Wie kann gespendet werden?

Bitte Spenden mit dem Stichwort „Sanierung Liebfrauenkirche“ auf das Konto Förderkreis Liebfrauen, DE87 5125 0000 0007 1055 68, BIC HELADEF1TSK. überweisen. Bitte im Verwendungszweckfeld Anschrift für Spendenquittung nicht vergessen.

Spender über €200 werden, mit ihrer Zustimmung, auf einer Spendertafel dankend erwähnt.
  • Schäden an der Liebfrauenkirche

    Betonarmierung rostet


  • Schäden an der Liebfrauenkirche

    Schäden am Beton


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  • Schäden an der Liebfrauenkirche

    Schäden am Beton


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  • Schäden an der Liebfrauenkirche

    Schäden am Beton


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  • Schäden an der Liebfrauenkirche

    Schäden an Mauern und Fugen

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  • Schäden an der Liebfrauenkirche

    Marode Fugen

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  • Schäden an der Liebfrauenkirche

    Sichtbare Wasserschäden am Eingang


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  • Schäden an der Liebfrauenkirche

    Die Kirchenfenster müssen überholt werden. Zurzeit sind nur die hellen Schutzfenster zu sehen. Hier der Blick aufs Pfarrheim.


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  • Schäden an der Liebfrauenkirche

    Die Buntglasfenster müssen überholt werden.

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  • Schäden an der Liebfrauenkirche

    Schäden an der Liebfrauenkirche

    Eberhard Selzer

     überwacht die Sanierung für den Verwaltungsrat der Gesamtgemeinde St. Ursula.

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Sanierungsexperten in Liebfrauen
Innensanierung der Liebfrauenkirche in Oberursel. Ortsbesichtigung mit Werner Schlotter und Eberhard Selzer für die Pfarrei St. Ursula, Bauleiter Jörg Klingelschmitt, Architekt Thomas Joppen und dem Bausachverständigen Martin Sauder am 14. Juni 2019.
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